Shitstorm auf Jameda | Was kann ich tun?
Kranke Katze oder kranke Besitzerin?
Es gibt Menschen, die meinen, die Existenz einer Tierärztin angreifen und erheblich gefährden zu müssen, nur weil es Komplikationen bei der Behandlung einer Katze gab, die nach Meinung des Kunden die Ärztin zu vertreten hatte.
Eine Tierärztin hatte 3 Katzen einer Kundin behandelt. Bei einer gab es Probleme mit der Wundheilung, die jedoch die Ärztin nicht zu vertreten hatte. Die Kundin ließ die Katze woanders behandeln.
Kurz nach dieser Begebenheit machten andere Kunden die Tierärztin auf negative Bewertungen bei Jameda über ihre Person aufmerksam. So musste die Ärztin feststellen, dass man sie innerhalb von 6 Wochen wöchentlich mit einer Note 5-Bewertungen versehen hatte. Immer ging es darum, was für eine schlechte Ärztin sie sei und man bloß nicht mit seiner Katze dorthin gegen sollte. Es wurde ausdrücklich vor ihr gewarnt. Ein kleiner Shitstorm war über sie hereingebrochen, jedenfalls fühlte sie sich so.
Immer wieder neue Bewertungen auf Jameda
Die Ärztin beauftragte uns mit der Löschung dieser 6 unsäglichen Bewertungen. Der Portalbetreiber Jameda verweigerte die komplette Löschung, sondern entfernte zunächst nur 1 Bewertung. Es folgten in den nächsten Monaten weitere Bewertungen, immer mit demselben Hintergrund und demselben Schreibstil. Jameda schien dies nicht zu kümmern, der Verfasser habe bestätigt, dass die Behandlung so stattgefunden habe. Man könne und wolle nichts tun. Auf Nachfrage und erneute Prüfung wurden zumindest 2 weitere Bewertungen gelöscht, die verdächtig erschienen.
Hinter dem Bewertungen auf Jameda steckte eine Patientin
Hinter den Bewertungen konnte nur eine einzige Kundin stecken. Die Tierärztin hatte in ihrer jahrelangen Praxistätigkeit nie Probleme mit anderen Personen gehabt. Diese Katzenhalterin wurde anwaltlich angeschrieben. Sie ließ sich ihrerseits anwaltlich vertreten und mitteilen, dass sie sehr wohl bewertet habe, jedoch nur einmal.
Nun hat das Landgericht Nürnberg-Fürth bereits einen Bewerter zu € 2.000,00 Schadenersatz pauschal verurteilt. Vor diesem Hintergrund und nach Mitteilung von massiven Schadenersatzforderungen ließ die Kundin über ihren Anwalt mitteilen, dass der Fall ihrer Katze im Bekanntenkreis derart hohe Wellen geschlagen und ein solches Mitgefühl erregt habe, dass sich auch Bekannte veranlasst sahen, die Tierärztin mit einer negativen Bewertung auf Jameda zu überziehen. Wenngleich dieser Vortrag die Gebrüder Grimm vor Neid hätte erblassen lassen, das Ende der Geschichte war, dass nach der Androhung einer Schadenersatzklage von € 10.000,00 plötzlich sämtliche Bewertungen verschwunden waren. Selbstverständlich ohne, dass die Kundin selbst etwas damit zu tun hatte oder etwa ihre Bekannten zur Bewertung bei Jameda aufgefordert hatte. Am Ende zählt das Ergebnis für die Tierärztin.
Fazit: Offenbar war nicht nur die Katze behandlungsbedürftig. Es lohnt sich, genau nachzubohren und für den Fall, dass Jameda die Bewertungen tatsächlich für authentisch hält, gegen den Verfasser (falls bekannt) vorzugehen.